Vorschlag Kieler Exer: Bessere Walkability und fahrradfreundlich #Wochenmarkt

Stadtentwicklung
Autor:in

Thilo Pfennig

Veröffentlichungsdatum

31. März 2018

Matthias Suessen SH-6944.jpg Von User:Matthias Süßen - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

Der Kieler Exerzierplatz ist wie viele ehemalige Plätze zum (wie der Name schon sagt) Exerzieren heute primär ein Parkplatz. Zwei mal die Woche dann ein Wochenmarkt. Leider gab es in den vergangenen Jahren die Fehlentscheidung, dass auch während der Wochenmärkte an Mittwochen uns Samstagen Teile des Wochenmarktes als Parkplatz genutzt werden können. Nun stehen da, wie heute mal wieder live von mir miterlebt (ist ja eigentlich nicht mein Stadtteil, bin nur hier aufgewachsen) die Autos Schlange um einen Parkplatz ergattern. Das heißt auch, dass insbesondere der westlichen Rand des Wochenmarktes Szene erlebt, bei denen Autos nur wenige Zentimeter von frischem Obst & Gemüse ihre Abgase in die Wochenmarktstände pusten. Und damit alles das, was derzeit in der Diskussion ist, wie u.a. Stickoxide und Feinstäube. Na, Lust auf frisches Obst?

Dauerhaft würde ich für Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen folgende Lösung vorschlagen:

Zwei Diagonalen quer durch die Parkplätze, die vor dem Autoverkehr geschützt sind.

Zwei Diagonalen quer durch die Parkplätze, die vor dem Autoverkehr geschützt sind.

Welches Problem damit lösen?

Eine mögliche Hauptverbindung für Radfahrer*innen kommend vom Bahnhof ist hinter über den Schülperbaum zum Schrevenpark-Radweg (oder Knooper Weg) und weiter zur Uni zu fahren. Bisher gibt es hier aber überhaupt keine Radverbindung. Eigentlich müssten die östlich des Exers Richtung Rathausstraße und dann links abbiegen Richtung Knooper Weg. Und umgekehrt dann Richtung Ziegelteich. Defakto schlängeln sich aber sowohl Fußgänger*innen wie Radfahrer*innen über den Exer zwischen parkenden Autos. Das ist aber weder barrierefrei noch risikoarm. Hier dominiert das Auto fast alternativlos. Wenngleich beide Alternativen legal und toleriert sind.

Der obige Vorschlag ist erst mal nur eine grobe grafische Idee, die ein vorherrschendes Problem lösen soll. Wie genau man das elegant machen kann, steht auf einem anderen Blatt. Die Grün-Zeit für Fußgänger an der Ecke mit dem Steiskal ist aber auch extrem kurz. Die Straße, die weiter auf die Möllingstraße ist aber vierspurig für Autos ausgebaut. Der Fußgänger sieht eigentlich immer schon Rot, wenn er sich auch schnellen Schrittes mitten auf der Straße befindet. Der ganze Exerzierplatz ist mithin aus Autoperspektive geplant und umgesetzt. Dabei sind Wochenmärkte prädestiniert für Fußgänger und Radfahrer. Hier könnte es auch deutlich mehr und bessere Fahrradabstellmöglichkeiten gebe. Da Wochenmärkte eh in der Krise sind, wäre hier mehr Unterstützung nötig Und wie man aus Untersuchungen weiß, kaufen Fußgänger und Radfahrer sehr viel mehr als Autofahrer an den Straßen ein, an denen sie vorbeifahren/gehen.

Von der Sichtbarkeit her sieht man durch die parkenden Autos und diejenigen, die einen Parkplatz suchen heutzutage von Steiskal aus auch gar nicht mehr, dass ein Wochenmarkt stattfindet. Da bräuchte es vielleicht auch mal große Transparente, die dafür werben?

Die Ecke Exer ist eine derjenigen, die ganz zentral wichtig sind und wo ich es nicht verstehen kann, dass es da seit Jahrzehnten gar keine Lösung für Radfahrer*innen gibt? Natürlich bedarf es auch z.b. beim Schülperbaum und dem Knooper Weg noch annehmbarer Radwege, aber da gehts bisher zumindest ein wenig. Der Exer aber ist bislang eine effektive Sperre für Rad- und Fußverkehr. Weitere Ideen?

Update: Zusätzlich oder alternativ könnte man die Ecken nutzen, um sie als Fahrradwege umzubauen: exermap-umlauf

Die zweite enorm wichtige Verbindung wird hier auch gleich verraten: Die Strecke Hauptbahnhof bis Holstenbrücke. Wie kann es sich eine Stadt leisten, die sich gerne Fahrradstadt nennen will, vom Hauptbahnhof UND der einzigen Ost/West-Verbindung keinerlei durchgängige Anschlüsse für Radfahrer zu bieten? insbesondere die Holstenbrücke selbst war jahrzehntelang ein Horror für jeden Radfahrer.

Zurück nach oben