Wochenrückblick KW 35 (Kriegsdienstverweigerung Ulf Kämpfer, Klimakompass)

Wochenrückblick
Autor:in

Thilo Pfennig

Veröffentlichungsdatum

3. September 2023

Schlüsselwörter

Ulf Kämpfer, Kriegsdienstverweigerung, Zivildienst, Bundeswehr, Robert Habeck

Wochenrückblick 2023, ab Montag, den 28.8.23 Hier arbeite ich Themen der vergangenen Woche auf.

Bundesarchiv Bild 146-1987-076-13, Friedrich Ebert u.a. beim Baden im See.jpg

Bei Kämpfer leckts

Eine Woche lang Oberstleutnant spielen darf laut KN der IB Ulf Kämpfer. Er möchte seine Kriegsdienstverweigerung von vor 30 Jahren rückgängig machen:

Und, so betont Kämpfer, eine Badehose: Am Donnerstag stehe eine Schadensabwehrübung auf dem Programm. Dort sollen er und seine Mitstreiter in einem Schiffsrumpf unter realen Bedingungen einen simulierten Wassereinbruch bekämpfen. Neben Vorträgen und Besichtigungen wird Kämpfer auch bei einer Seefahrt an Bord einer Fregatte, eines Tenders und eines Minensuchers dabei sein. Auch ein Mitflug in einem Hubschrauber ist geplant.

Alles eine Simulation. Kämpfer wird einen Oberstleutnant simulieren. Und die Bundeswehr tut so, als könne jeder Rekrut ein Oberstleutnant sein. Es geht um die Förderung der Waffenindustrie und den Standort Kiel der Bundeswehr. Dazu darf Kämpfer sozusagen die Zeitmaschine anwerfen und eine Gewissensentscheidung rückgängig machen.

Nach dem Motto: Scheiss auf Zivildienst, ballern ist besser als pflegen. Dabei wüsste man nicht mal, ob Kämpfer überhaupt Oberbürgermeister geworden wäre, wäre er Soldat geworden.

Vor gut 30 Jahren wäre für ihn der Einsatz an der Waffe undenkbar gewesen. „Ich war ein großer Indien-Fan, habe mich sehr mit Mahatma Gandhi und Martin Luther King auseinandergesetzt”, erzählt der Kieler Oberbürgermeister.

Und die KN legte gleich nach, befragte weitere Politiker und wurde auch fündig: Auch Habeck findet Waffen inzwischen geil.

„Die sicherheitspolitische Lage ist heute eine andere als in den 80er Jahren”, teilte der Vizekanzler mit. „Unter den heutigen Bedingungen würde ich den Wehrdienst nicht mehr verweigern.”

Diese Politiker haben den Unterschied zwischen Solidarität mit der Ukraine und Militarismus nicht verstanden. Natürlich ist Aufrüstung falsch. Und die 100 Mrd. für die Bundeswehr haben auch rein gar nichts mit der Ukraine zutun. Es ist einfach ein Wünsch-Dir-Was für die Rüstungsindustrie.

Warum haben wir einen Ukraine-Krieg? Weil wir Russland das Geld gegeben haben für seine Rohstoffe, trotz aller Kriege der letzten Jahrzehnte. Wir haben Russland erst mit unserer Politik zu dem Gegner gemacht, der dann für die Ukraine gefährlich wurde. Die eigene Bundeswehr haben wir dann eher zu Angriffskriegen nach Afghanistan geschickt. Es ging stets um deutsche Interessen, auch auf Kosten anderer Länder.

Klimakompass

Außerdem wurde der Kieler Klimakompass veröffentlicht: www.kiel.de/klimakompass

Das interaktive Dashboard – also die Benutzeroberfläche des Klimakompasses –, stellt die Entwicklung der CO2 Emissionen der vergangenen Jahre dar und zeigt den Absenkpfad bis 2045 auf.

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