Die Medien überschlagen sich gerade wegen den Attentaten in Solingen. Meine Absicht ist das Knäuel, dass Medien und Politik hinterlassen rund um das Thema islamistischen Terrorismus, Gewalt und Messerangriffen. Dabei aber weniger den aktuellen Fall beleuchtend, sondern eher Vorurteile und Fakten.
Nehmen wir zB die Daten aus Wikipedia zu Terroranschlägen in Deutschland 2023:
18 Terroranschläge, davon 2 mit Messern (11 Prozent)
davon 2 islamistisch, 12 rechtsextremistisch (67 Prozent)
Also die überwiegende Mehrheit der Terroranschläge ist rechtsextrem. Und die wenigsten Terroranschläge werden mit Messern verübt. Die Berichterstattung der Medien suggeriert aber das Gegenteil.
Was gemeinhin als „Messergewalt“ gilt betrifft in Statistiken primär häusliche Gewalt, wo Messer zu 25-50%. 90 Prozent der Gewalttäter sind Männer. Interessanter weise stehen aber Männer weniger in der Kritik als „Ausländer“. Dabei ist Femizid (also Mord an Frauen) ein großes Problem und auch der Anstieg an häuslicher Gewalt. Messergewalt wird erst seit 2021 statistisch erfasst, ist aber als Kriterium umstritten, weil daraus eben nicht viel abzuleiten ist. So ist eben nur ein kleiner Teil öffentlich oder gar Terror. So dienen die Zahlen Rechtsextremen gerne als Argumente gegen Menschen ohne deutschen Pass, auch wenn die Zahlen das nicht wirklich hergeben.
Die wirksamste Waffe gegen Messergewalt wäre der Kampf gegen Diskriminierung und mehr Gleichstellung. genau dagegen sind aber Rechtsextreme. Um ein mal auf den Punkt zu bringen: Beim Gendern geht es langfristig eigentlich auch darum, Gewalt zu reduzieren, die mit Diskriminierung und Misogynie (Frauenfeindlichkeit) ihren Anfang nimmt.
Aber jetzt dreht sich die Debatte wieder nur um Abschiebungen und Messerverbote. Das wird nichts lösen!
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