In Kiel werden die Mittel für das Leihradangebot Sprottenflotte 14,28% gekürzt. Das wurde im Juni in der Ratsversammlung beschlossen (Drucksache 0433/2025-01). Über den gesamten Haushalt sollen es fünf Prozent sein. Damit wird wohl demnächst die kostenlose erste halbe Stunde für wegfallen.
Das würde bedeuten, dass hier am untersten Ende mehr gekürzt wird als im Schnitt. Es würde vor allem Menschen mit geringem Einkommen treffen und damit Stadtteile wie Gaarden, wo nur wenige Menschen sind ein Auto oder ein Deutschlandticket leisten können. Für viele Menschen sind diese Räder die beste und einzige Möglichkeit sich im Kieler Umland zu bewegen, zB um zur Arbeit zu kommen oder zum Bewerbungsgespräch.
Im Gegensatz dazu hat man bisher noch nichts davon gehört, dass bei der Fahrbahnverbesserung gekürzt wird, von der nur Autofahrende und damit primär Besserverdienende profitieren.
Die Sprottenflotte war vielleicht eine der besten Ideen überhaupt in der KielRegion. Menschen mit höherem Einkommen werden diese Sprottenflotte weiterhin nutzen, weil sie eine kleine Gebühr auf Dauer nicht stört. Diese Maßnahmen wird wirklich nur die ärmsten der Armen gezielt treffen. Und es setzt die Prioritäten bei der klimaschonensten Fortbewegung (nach dem Zufußgehen) an. Und unter dem Strich sind es dann dennoch nur 50.000 Euro, die gespart werden (zu lasten der Bevölkerung, die dadurch Mehrkosten hat).
Fraglich ist, ob das nicht auch der Anfang vom Ende der Sprottenflotte ist, da hier der Einstieg verteuert wird. Und wer sagt uns nicht, dass mit einem Nachtragshaushalt oder dem Haushalt 2026 weitere Einsparungen in der gleichen Kerbe erwarten? Das ausgerechnet über das ausgegebene Ziel hinaus gespart werden soll ist ein schlechtes Vorzeichen.
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