Das war eine Klatsche gegen SPD, CDU, SSW, Kieler Nachrichten und der Linkspartei. Beim ersten Wahlgang ging Derkowski nocht mit knappen 3,6 Prozent als erster durchs Ziel. Die Kieler Nachrichten sahen das als klares Votum u.a. gegen die Stadtbahn.
Nach Auszählung aller Wahlkreise liegt Yilmaz mit 54,1 Prozent vorne, Derkowski konnte lediglich 45,9 Prozent auf sich vereinen. Damit liegt Yilmaz mit 8,2 Prozent vorne und damit ist der Vorsprung mehr als doppelt so hoch wie im ersten Wahlgang. Und das obwohl neben den GRÜNEN lediglich Volt bei der Stichwahl für Yilmaz engagiert waren.
Diese Wahl wurde zu einem Referendum für oder gegen die Mobilitätswende und die Stadtbahn erhoben. Yilmaz musste dabei gegen Vorwürfe kämpfen, die zwischen den Zeilen aussagten, er sei Mitglied der Grauen Wölfe ankämpfen. Und trotz des Gegenwinds und auch der Popularität des NDR-Journalisten ist das Votum deutlicher, als man vermuten oder hoffen konnte.
Es spielten auch rassistische Untertöne eine Rolle. Mit Yilmaz gibt es nun den ersten Oberbürgermeister aus Gaarden in der Kieler Geschichte. In Gaarden hoffen daher viele, dass er seinen Stadtteil daher nicht vergessen und mehr tun wird als die Politik bisher.
Frau Schubert hat am Wahlabend noch einen möglichen Bürgerentscheid zur Stadtbahn in die Diskussion gebracht.
Kristian Blasel von den Kieler Nachrichten sagte im Offenen Kanal Kiel, das Ergebnis wäre sehr knapp ( 8 Prozent). Im Gegensatz zum ersten Wahlgang, wo er bei Derkowski mit 3,6 Prozent von einem DEUTLICHEN VOTUM sprach. V.a. als gegen die Stadtbahn. Und Blasel meinte, jetzt müsse das Thema Stadtbahn erneut hinterfragt werden.
Ich hoffe sehr, dass wir uns diese erneute Warteschleife sparen. Und ich schlage vor, dass die Gegner:innen dann einfach endlich mal, wie alle anderen Bürger:innen versuchen Unterschriften für ein Bürgerbegehren sammeln.
Seit Jahren scheitern FDP und CDU damit, die Mobilitätswende zu stoppen. Es ist ermüdend, dass das Thema immer wieder neu -) werden soll, wenn die Kieler:innen immer wieder bestätigen, dass sie es wollen. Ja, natürlich gibt es immer Fragen und Bedenken. Aber in einer Demokratie geht es eben auch um Mehrheiten. Und erneut war eine Mehrheit dafür den Kurs weiterzufahren anstatt rückwärts einzuparken.
Ich empfinde es persönlich auch erleichternd, dass man doch hoffen darf, dass Kiel irgendwann aus der Provinzialität ohne Schienensystem erwacht und das Desinformationskampagnen nicht verfangen haben.
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